Laut einer umfassenden Bestandsaufnahme hat das Darmstädter Ökoinstitut im Auftrag der europäischen Kommission 2018 den Verkauf und Verbleib haushaltsüblicher und industrieller Batterien in EU 28 untersucht. Etwa 200.000 Tonnen Haushaltsbatterien werden gegenüber ca. 50.000 t industriell genutzter Batterien jährlich verkauft. Darüber hinaus wird der Markt automobiler und industrieller Akkumulatoren nach wie vor durch Bleibatterien (über 1,5 Mio t) dominiert.
Seit 2010 ist der Gerätebatterieverkauf mit 450 g pro Einwohner etwa stabil, jedoch steigt mit der Massenverbreitung des mittlerweile kostengünstigen Li-Ion Akkus ihr Anteil bei Geräte- und Industriebatterien rasant an. Folgt man den Prognosen für „industrielle Batterien“ der Elektromobilität (E-bikes, Scooter, PKW, etc.) – so wird der Industriebatterieanteil in Kürze den der früher dominierenden „Gerätebatterien“ übersteigen. Insgesamt verbrauchten im Bezugsjahr 2015 die „big four“ – DE, UK, FR, IT – in der Reihenfolge ihrer Größe- über 65% aller Gerätebatterien in EU28. Zwei Drittel dieser Batterien werden auch in diesen Ländern gesammelt – mit dem Schwerpunkt in Deutschland (25%).
Eine typische Zusammensetzung der in DE verkauften und gesammelten Gerätebatterien gibt nachfolgende Tabelle (2018) wieder (konsolidierter Report aller Rücknahmesysteme)
chem. System | Verkauf / t | Anteil / % | Sammlung / t | Anteil / % |
ZnC/Alkaline | 35575 | 68 % | 17854 | 76 % |
Lithium primär | 722 | 1 % | 295 | 1 % |
Knopfzellen (divers) | 1090 | 2 % | 215 | 1 % |
NiCd | 189 | 0 % | 1343 | 6 % |
NiMH | 2350 | 5 % | 646 | 3 % |
Li-Ion | 10652 | 20 % | 1280 | 5 % |
Blei | 1636 | 3 % | 1863 | 8 % |
Summe | 52214 | 100 % | 23496 | 100 % |
Quelle: GRS Batterien/CCR Rebat/ERP, Erfolgskontrollberichte 2018
Diese Zahlen sind üblich für POM-Daten in allen EU-Ländern, und bestätigen einen starken Umschwung von Primär- zu Sekundärbatterien. Fast jede vierte Batterie ist mittlerweile eine wiederaufladbare Lithiumbatterie, wohingegen die Menge verkaufter Nickel-Cadmium-Akkumulatoren seit ihrem EU-weiten Verbot im Januar 2017 bis auf wenige beausnahmte Anwendungen nahezu Null ist.